Eigentümliches - hockel net

Diplompsychologe
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Eigentümliches

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"Habseligkeiten?"
Vor einigen Jahren hatte ich nach langer Philatelistenfreude in den frühen Morgenstunden eines Ferientages meine kostbarsten Briefmarken vor mir auf einem Tableau. Und ich war in der Stille der Nacht glücklich. Zufrieden. Froh... Als Psycho begann ich plötzlich irritiert mich zu fragen, was denn die besondere, ausgezeichnete Qualität dieser Hochstimmung sei, die nach vielen Stunden Hobbyfreude mich nun hier ganz gesammelt vor meiner Sammlung sitzen ließ. Ich erprobte weitere Benennungen. Sollte ich sagen ich sei übermütig, fröhlich, vergnügt? Alles viel zu schwach. Plötzlich spürte ich es noch deutlicher und wußte das Wort: so ungeheuer es klingen mag, ich war selig. Und da geschah in kurzer Folge ganz Seltsames - ich begriff, dass es die Freude an meinen "Habseligkeiten" war, die mich durchsonnte. Und im gleichen Moment fingen die kleinen Papierstückchen vor mir Feuer: in einer Sekundenvision verbrannten sie alle zu Asche. Und erschrocken begriff ich: das war eine tiefe Struktur in mir. Ich war aufgewachsen in einer Welt entwurzelter Menschen. "Ausgebomt, heimatvertrieben, geflüchtet, verschlagen, enteignet, ausgewandert..." Die Vielfalt der Schicksale hatte zuhause einen Nenner in der Anweisung: "Seien wir froh, dass wir leben. Aller Besitz ist eitel. Nur was wir unter der Haut tragen ist wichtig..." Und so war ich in meinem ganzen Leben ein Mensch, der Eigentum zwar schätzte, jedoch nicht anhäufte.

"Eigentümliches?"
Im Jahr 2007 spielte ich mit einer kleinen Gruppe auf einer Veranstaltung das Mutspiel. Und dabei entdeckte ich als anleitender Teilnehmer für mich die Notwendigkeit meinen Mut auf das zu richten, was ich bisher verbarg: unter meiner Haut gab es und gibt es einen Reichtum des Sprechens und der Sprache, eine Welt die ich die Wortlichkeit nenne, eine Vielfalt von Texten, in welchen ich Erfahrungen, Gedanken, Impressionen verdichtet habe. Und dieses (geheime) Eigentum will ich nun nicht mehr verbergen. Ich will mich zum Eigentümlichen in mir bekennen. Und es zumindest hier "veröffentlichen". Es sind Gedichte und Texte, ich werde in der nächsten Zeit alte und neue hier einfügen:

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