Texte + Gedichte: Herbstwunsch (21.10.1963)
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Herbstwunsch
In vielen Tagen sah ich selten
den Mond so kühl
so fahl und rot und rund
wie einen jener Monde
die man in dem Gedicht besingt.
In allen Nächten blühte
die Sonne nie
so golden in dem Zaum der Sterne
und ließ mein Herz
lachend
und groß
in den Tränen der Weite schwingen.
In all den Träumen,
die Tag und Nacht
wie Flügelschlag und bitteren Hohn
durchlachen
seh ich die Schlange,
kriechend
langsam und
entsetzlich
und Angst wird schwarz
und Auge.
Curd Michael Hockel
20.10.1963 (Entwürfe II)